Experimente – Making of….

Die Fotografie rund um das Thema Highspeed begleitet mich schon lange Jahre und es ist viel Zeit auch in die Entwicklung der Hard- und Software  gelaufen. Viele der hier gezeigten Aufnahmen sind mit einem Luftgewehr entstanden. Die Aufnahmen sind alle mit einer „normalen“ DSLR aufgenommen worden.
Der Kniff ist der, dass die Aufnahmen in einem abgedunkelten Raum mit relativ langen Belichtungszeiten seitens der Kamera aufgenommen wurden. Eingefroren werden die Momente durch die kurzen“Abbrennzeiten“ der heutigen Elektronenblitze. Die Blitzdauern können je nach verwendetem Typ auf bis 1/60000s heruntergeregelt werden.
Messungen haben ergeben, dass die Projektil-Geschwindigkeit bei dem verwendeten Luftgewehr bei ca. 150m/s liegt.

Tomate: Schuss mit dem Luftgewehr von rechts nach links

Nun ist das Prinzip recht einfach:

  • Raum abdunkeln
  • Kamera öffnen
  • Schießen
  • Eine Lichtschranke erkennt die Gewehrkugel und zündet zeitverzögert die Blitze
  • Kamera schließen und Licht an
  • …und nun auf ein gelungenes Bild hoffen.

Das Prinzip der Steuerung sieht folgendermaßen aus:

Arduino-Board

Als Sensor dient beim Schießen mit dem Luftgewehr in der Regel eine Lichtschranke. Aber letztlich können hier auch andere Signalquellen als Trigger für den Mikrocontroller dienen: einfache Kontakte, Mikrofone, …. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt.

Bei den Tropfenaufnahmen kann auf eine Lichtschranke verzichtet werden. Dort ist die Flugzeit nach Schalten eines Ventils sehr reproduzierbar. Die Kamera wird ebenfalls über das Arduino-Board ausgelöst. Der Mikrocontroller erzeugt über eine angeschlossene Infrarotleuchtdiode genau das Signal, das auch von einem „normalen“ Infrarotfernauslöser erzeugt wird. So war ein Eingriff in die Kamera oder angeschlossene Kabelauslöser nicht notwendig.

Infrarot-Lichtschranke

Wenn man mal die Technik im Griff hat, kommt die Ausleuchtung. Eigentlich der schwierigste Part. Hier verwende ich derzeit bis zu vier Blitze. Auch die Leuchtdauer der Blitze steuert das Arduino-Board.

Für die Tropfenfotografie wird als Aktor ein „normales“ elektromagnetisches Ventil verwendet. Zeitpunkt und Dauer der Öffnung steuert das Arduino-Board. Das Becken für die Tropfenfotografie ist ca. 1m lang, 40cm breit und 4cm hoch und besteht aus 40%ig durchlässigem Opal -Acrylglas. Ausleuchtung:
Ein Blitz beleuchtet in der Regel dann das Geschehen von unten, zwei von hinten durch eine Milchglasplatte und einer von vorn. Aber es werden wohl noch ein oder zwei Blitze dazu kommen. Die Farbeffekte werden durch Farbfolien vor den Blitzen erreicht.

TTL-Blitz

Die gezeigten Formen der Tropfen der dargestellten Tropfenbilder entstehen durch mehrere Tropfen. Während der erste Tropfen eine nach oben steigende Säule verursacht, kollidiert der zweite Tropfen mit der Flüssigkeitssäule. Man nennt diese Art von Bildern auch TaTs – Tropfen auf Tropfen-Bilder.

Ventil

Als gute Tropfflüssigkeit hat sich H-Milch mit einem Fettgehalt von 3,5% herausgestellt.

Noch ein paar Anmerkungen:
Das Schießen mit dem Luftgewehr ist nicht ungefährlich. Hier ist besondere Vorsicht notwendig und geeignete Schutzmaßnahmen sind zwingend notwendig. Also VORSICHT!
Tja, und dann die Sauerei….Es ist keine gute Idee ohne entsprechende Abdeckungen auf die diversen Dinge zu schießen. Da sollten schon ein paar Vorkehrungen getroffen werden – sonst wird’s viel viel Arbeit.


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